Ein Schattenspiel aus sich überlagernden Figuren entsteht. Ephemere Bildräume lassen die Betrachter*innen in Welten menschlicher Existenzen eintauchen. Momente des alltäglichen Lebens, kleine Geschichten eröffnen Assoziationsräume, in denen wir uns alle wiederfinden können.
Neben Filmemacherinnen wie Lotte Reiniger oder Edeltraud Engelhardt beschäftigen sich vor allem auch zeitgenössische Künstler*innen wie Christian Boltanski oder Kara Walker mit dem Schatten als künstlerisch kreativem Prozess.
Im Mittelpunkt der Ausstellung „what is life“ steht Sebastian Pöllmanns neue, gleichnamige Arbeit von 2024. Ein Schattenspiel, bestehend aus 36 von der Decke hängenden Scherenschnitten, denen 36 Zeichnungen zugrunde liegen, wurde vom Künstler eigens für den Raum der Artothek konzipiert. An sechs Sechsecken aus dünnem Stahlrohr sind jeweils sechs Cutouts befestigt. Diese Figuren drehen sich langsam um jeweils eine Projektionslampe, die feine figürliche Schattenlinien an die Wand wirft.
Ergänzt wird die Ausstellung durch eine neue Serie an großformatigen Zeichnungen und die Videoarbeit „Temptation I“ – ein Referenzwerk einer Reihe von Schatten- und Videoprojektionen, die anlässlich der Debütanten-Ausstellung 2009 im Regensburger Kunstverein entstand.
Der ganz eigene, schnelle und direkte Zeichenstil von Sebastian Pöllmann dient allen Arbeiten stets als Grundlage: „Vielleicht ist Magie das falsche Wort, aber mit ganz wenig ganz viel darstellen zu können, das ist für mich die Chance der Zeichnung. Ich mache ein paar Striche und jeder sieht, was gemeint ist.“ – Sebastian Pöllmann