Kunstverleih für Alle
Grafik, Websitegestaltung: schwarze Strichzeichnung. Torso eines menschähnlichen, stilisierten Hunds; hält ein kugelförmiges Geflecht aus ineinanderlaufenden Schläuchen in seinen Händen. Der neutrale Gesichtsausdruck ist mit einem geraden Strichmund angedeutet; abstehende schwarze Schlappohren und eine rundliche, schwarze Nase geben der Zeichnung einen humorvollen, scherzhaften Charakter.

Ausstellungsraum für zeitgenössische Kunst aus München
Foto: Installationsansicht der Ausstellung Inside / Outside im Bildersaal. Ein reduzierter, konzeptueller Raum, der durch minimalistische und architektonisch inspirierte Elemente geprägt ist. Die Installation besteht aus verschiedenen beigen und cremefarbenen Objekten, die sich subtil in die weiße Umgebung einfügen. Eine großflächige, angedeutete Tür mit feinen Linien und präzisen Details erinnert an eine klassische Holztür, bleibt jedoch abstrahiert und nicht funktional. Darunter sowie an der Wand verlaufen rechteckige Paneele, die an Kacheln oder Mauerwerk erinnern und eine strukturierte, aber zurückhaltende Textur erzeugen.
An der Wand hängt ein weiteres, reliefartiges Element, das wie eine stilisierte Schrankfront wirkt, während eine schmale, horizontale Leiste darunter eine leere Ablagefläche andeutet. Auf dem glatten Betonboden liegt eine kleine, flache Skulptur in Form einer Treppe, deren sanfte Abstufungen einen symbolischen oder architektonischen Bezug herstellen.
Die Beleuchtung besteht aus einer Reihe von geometrisch angeordneten, leuchtenden Neonröhren, die an der Decke befestigt sind. Ihr kühles, gleichmäßiges Licht verstärkt die sterile, fast surreale Atmosphäre des Raumes. Die Komposition spielt mit Wahrnehmung und Materialität und fordert die Betrachtenden heraus, über Funktionalität, Raum und Form nachzudenken.
Foto: Einblick in die Ausstellung UHLFELDER im Bildersaal. Eine Ausstellungsansicht in einem weißen, minimalistischen Raum. Im Mittelpunkt steht eine skulpturale Holzkonstruktion in Form einer schrägen Fläche, die an eine Rolltreppe erinnert, mit einer Oberfläche aus Holzfurnier. An der Wand rechts hängen und stehen zwei hellbraune Linolschnitttafeln mit weißen Illustrationen von Schuhen, die wie Schablonen gestaltet sind. Der Raum ist hell beleuchtet, mit weißen Deckenleuchten, die ein modernes Ambiente schaffen.
— Credits: © Christian Engelmann und Alix Stadtbäumer, VG Bild-Kunst, Bonn 2025 (für C. Engelmann), Foto: Christoph Grothgar

UHLFELDER

Eine Kunstinstallation
Christian Engelmann & Alix Stadtbäumer

Laufzeit
24.01. — 07.03.2025
Vernissage
23.01.2025, 19:00
Kuration
Tina Hudelmaier, M. A.

Dreh- und Angelpunkt der Ausstellung ist eine in Originalgröße nachgebaute, hölzerne Rolltreppe von Christian Engelmann sowie eine Scherbeninstallation von Alix Stadtbäumer. Dabei beziehen sich die beiden Künstler*innen auf ein historisches Moment in der Geschichte der Stadt, respektive des Kaufhauses Uhlfelder der gleichnamigen jüdischen Familie, das Anfang des 20. Jahrhunderts an der jetzigen Stelle der Artothek im Rosental beheimatet war.

Eine Besonderheit und herausragende Attraktion des beliebten Kaufhauses war eine Rolltreppe, die erste in der Stadt München. Die Rolltreppe als Kunstwerk fungiert hier als gedanklicher Motor und Zeitmaschine vor dem Hintergrund der Enteignung der jüdischen Besitzer und der Zerstörung des Kaufhauses im November 1938 durch die Nazis. Das Ausmaß der Zerstörung von 1938 war immens. In dem Eckschaufenster im Rosental war die Haushaltswarenabteilung untergebracht. Die historischen Fotos aus dem Archiv zeigen tausende Scherben und zersplitterte Schaufenster. Alix Stadtbäumer greift die Bilder der Zerstörung auf und lenkt mit ihrer Scherbeninstallation die Aufmerksamkeit auf die Dualität von Destruktion und Schönheit.

Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts war die Rolltreppe Ausdruck technischen Fortschritts. Man genoss die Fahrt „hinauf“, so wurden zum Beispiel im Kaufhaus Harrods den Passagieren am Ende jeder Fahrt Brandy und den weiblichen Fahrgästen Riechsalz gereicht. Eine schöne Anekdote, deren Leichtigkeit im Gegensatz zur Geschichte steht, die aber in Engelmanns raumgreifenden Maschinenmonster spürbar wird.

Christian Engelmann
Alix Stadtbäumer

Zur Ausstellung erschien am 19. Februar 2025 ein Artikel von Evelyn Vogel in der Süddeutschen Zeitung

— Credits: © Christian Engelmann und Alix Stadtbäumer, VG Bild-Kunst, Bonn 2025 (für C. Engelmann), Foto: Christoph Grothgar
Foto: Detailansicht eines Wandobjekts von Alix Stadtbäumer. Ein Objekt aus weißen, zersprungenen Keramiktassen, das zu einer ovalen, skulpturalen Form zusammengesetzt ist. Die Henkel der Tassen ragen in verschiedene Richtungen heraus, während die Bruchstücke eng aneinandergefügt sind und eine dynamische Struktur erzeugen. Einige der Kanten weisen feine Details wie goldene Akzente auf. Das Kunstwerk ist an einer weißen Wand angebracht und hebt sich durch die komplexe Anordnung der Bruchstücke hervor.
— Credits: © Christian Engelmann und Alix Stadtbäumer, VG Bild-Kunst, Bonn 2025 (für C. Engelmann), Foto: Christoph Grothgar
Foto: Einblick in die Ausstellung UHLFELDER im Bildersaal, Blick in den rechten Bereich des Bildersaals. Links im minimalistischen, weißen Raum ist eine schräge Holzkonstruktion mit einer furnierten Oberfläche und eingelassenen Stufen zu sehen, die diagonal verläuft. Rechts davon befindet sich eine schwarze, rechteckige Fläche an der Wand, auf der mehrere kreisförmige Objekte unterschiedlicher Größe angebracht sind. Die Objekte bestehen aus Porzellan und erzeugen einen spielerischen Kontrast zur schlichten Wand. Der Raum ist durch helle Deckenleuchten und Sonnenlicht, das durch Fenster einfällt, gleichmäßig beleuchtet.
— Credits: © Christian Engelmann und Alix Stadtbäumer, VG Bild-Kunst, Bonn 2025 (für C. Engelmann), Foto: Christoph Grothgar
Foto: Detailansicht der Wandinstallation von alix Stadtbäumer der Ausstellung UHLFELDER im Bildersaal. Weiße, beschädigte Porzellangefäße und -teller befinden sich, dem Anschein nach fast schwebend, vor einem schwarzen Hintergrund. Drei tiefe Teller mit unregelmäßigen, ausgebrochenen Löchern sind dabei an der Wand angebracht, während oben links drei zerbrochene Tassen mit goldenen Reparaturstellen untereinander angeordnet wurden. Die dunkle Fläche verstärkt den Kontrast zu den weißen Objekten und hebt ihre Formen und Bruchstellen besonders hervor.
— Credits: © Christian Engelmann und Alix Stadtbäumer, VG Bild-Kunst, Bonn 2025 (für C. Engelmann), Foto: Christoph Grothgar
Foto: Nahansicht von Fotografien aus der Ausstellung UHLFELDER. Fünf Schwarz-Weiß-Fotografien sind in einer Reihe an einer weißen Wand angebracht. Die Bilder zeigen verschiedene historische Ansichten des ehemaligen Kaufhauses Uhlfelder im Rosental, vor und nach der Zerstörung. Die Anordnung der Fotos wirkt schlicht und konzentriert sich auf die Dokumentation und den historischen Kontext.
— Credits: © Christian Engelmann und Alix Stadtbäumer, VG Bild-Kunst, Bonn 2025 (für C. Engelmann), Foto: Christoph Grothgar