Kunstverleih fĂĽr Alle
Grafik, Websitegestaltung: schwarze Strichzeichnung. Torso eines menschähnlichen, stilisierten Hunds; hält ein kugelförmiges Geflecht aus ineinanderlaufenden Schläuchen in seinen Händen. Der neutrale Gesichtsausdruck ist mit einem geraden Strichmund angedeutet; abstehende schwarze Schlappohren und eine rundliche, schwarze Nase geben der Zeichnung einen humorvollen, scherzhaften Charakter.

Ausstellungsraum für zeitgenössische Kunst aus München
Foto: Installationsansicht der Ausstellung „blended spheres“ von Julia Klemm im Bildersaal. In einem hellen, minimalistischen Ausstellungsraum stehen mehrere skulpturale Objekte aus Keramik auf dem Boden verteilt. Die Skulpturen variieren in Form und Größe und bestehen aus abstrakten, organischen Formen in verschiedenen Erdtönen wie Beige, Rosa und Grau mit vereinzelten, bunten Akzenten. Die Objekte wirken roh und archaisch, einige von ihnen ruhen auf zylindrischen Sockeln, die wie grob behauene Stützen aussehen. Die Beleuchtung ist schlicht und dezent, wodurch die Skulpturen im Raum hervorgehoben werden.
Foto: Ansicht des Einladungskartenmotivs zur Ausstellung „Ich bin ein böser Künstler: Ich bin“.
Eine auffällige, leuchtend grüne Skulptur steht im Freien, umgeben von dichter Vegetation und vor einem Abendhimmel mit orangefarbenen Wolken. Die Skulptur hat eine organische, fast pilzartige Form mit unregelmäßigen, knollenartigen Strukturen, die sich von einem dicken Baumstamm aus nach oben und zur Seite ausbreiten. Die Textur wirkt rau und erinnert an aufgeschäumtes Material. Die kräftige, neonartige Farbe der Skulptur steht im starken Kontrast zur natürlichen Umgebung und zieht den Blick auf sich. Die Szene wirkt surreal und leicht bedrohlich in der Dämmerung.
— Credits: Olaf Probst

Ich bin ein böser Künstler: Ich bin.

Eine Aufstellungsperformancefilminstallation
Olaf Probst

Laufzeit
02.12.2022 — 07.01.2023
Vernissage
01.12.2022, 19:00

Eine Aufstellungsperformance als Film und Filminstallation (2021/22, 63:31 min)

Kamera, Schnitt und Technik: Daniel Schäfer

Seit mehreren Jahren beschäftigt sich der Künstler Olaf Probst mit therapeutischer Aufstellungsarbeit, insbesondere mit der systemisch-transgenerationalen Familienaufstellung nach Prof. Franz Ruppert, einer weiterentwickelten und vor allem entpatriarchalisierten Form der systemischen Familienaufstellung nach Hellinger.

Sieben Menschen haben im Juli 2021 in einer transgenerationalen Aufstellung die zwei Sätze: „Ich bin ein böser KĂĽnstler: Ich bin“ aufgestellt. Traditionellerweise wird bei einer Aufstellung ein Anliegen im Hinblick auf Klärung, Linderung oder Heilung von akuten Problemstellungen oder Traumata vorgetragen, das im Rahmen einer Gruppe von so genannten Stellvertretern (fĂĽr Anteile der Problemkomplexe wie Mutter, Vater, Sucht o. ä.) aufgestellt wird. Grundlage der Wirksamkeit dieser Form sind unsere Spiegelneuronen als Träger unserer Empathiefähigkeit. Wird jemand der nichts ĂĽber die Vergangenheit des Aufstellenden weiĂź gefragt, den Vater zu stellen, wird er wesentliche Aspekte seines Seins, Charakters, seiner GefĂĽhls- und Seelenlage und Geschichte spĂĽren und sich dementsprechend verhalten und äuĂźern. Er spielt keine Rolle, sondern die aufgestellte Person oder Sache spricht durch ihn dank unserer Spiegelneuronen. Dies ermöglicht bei einer sachkundigen, einfĂĽhlsamen und professionellen Aufstellungsleitung neue zukunftbildende Erkenntnisse fĂĽr ein leichteres Leben mit weniger diffusen Belastungen infolge größerer Klarheit.

Seit ein paar Jahren lässt Prof. Ruppert nicht mehr das Anliegen mit Personal aufstellen, sondern das Anliegen als Satz, das heiĂźt, eine Person steht fĂĽr das Wort „Ich“, eine weitere fĂĽr das Wort „bin“ und so weiter.

Wieso diese Sätze?
„Ich bin ein böser KĂĽnstler“ ist eine Behauptung, die dem KĂĽnstler schon vor Jahren kam und die seither zu einigen pentagrammförmigen Bildwerken und Objekten gefĂĽhrt hat, die in Box 42 zusammengefasst sind und ausgestellt werden.

„Ich bin“ ist ein Satz, der Olaf Probst 2020 bei einer Meditation während seiner 27 Schweigetage im Atelier kam. Eine Behauptung und ein Statement werden konfrontiert.
Die Stellvertreter tragen eine Stiftkamera am Kragen, gewissermaßen als drittes Auge. Nur der Künstler als blinder Fleck nicht, da er mittels der Stellvertreter, aus Teilinformationen ein Bild zusammensetzen möchte, auch Christina Freund trägt, da sie zum suchenden System gehört, keine Kamera.

Christina Freund, die die Aufstellungen begleitet, ist neben ihrer therapeutischen Tätigkeit auch wissenschaftliche Assistentin von Prof. Ruppert. Aus Sicht der Forschung fand sie die Idee interessant, zwei Sätze in solch einem Psycho-Setting in Dialog zu bringen. Diese Idee ist nicht nur aus künstlerischer, sondern auch aus wissenschaftlicher Sicht neu! In welche künstlerische Form lässt sich das bringen?

Der Film liegt in zwei Versionen vor: als Splitscreen-Film und als Filmprojektionsinstallationen, bei der jede der filmischen Perspektiven (oder Warten) der Stellvertreter in unterschiedlichen Richtungen, Winkeln und Größen in den Raum projiziert werden, sodass der Betrachter als Quasi-Teilnehmer sich inmitten der Aufstellung bewegt.

Splitscreen fĂĽrs Kino und synchronisierte Einzelbilder fĂĽr Film-Rauminstallation.

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