Kunstverleih für Alle
Grafik, Websitegestaltung: schwarze Strichzeichnung. Torso eines menschähnlichen, stilisierten Hunds; hält ein kugelförmiges Geflecht aus ineinanderlaufenden Schläuchen in seinen Händen. Der neutrale Gesichtsausdruck ist mit einem geraden Strichmund angedeutet; abstehende schwarze Schlappohren und eine rundliche, schwarze Nase geben der Zeichnung einen humorvollen, scherzhaften Charakter.

Ausstellungsraum für zeitgenössische Kunst aus München
Foto: Installationsansicht der Ausstellung „blended spheres“ von Julia Klemm im Bildersaal. In einem hellen, minimalistischen Ausstellungsraum stehen mehrere skulpturale Objekte aus Keramik auf dem Boden verteilt. Die Skulpturen variieren in Form und Größe und bestehen aus abstrakten, organischen Formen in verschiedenen Erdtönen wie Beige, Rosa und Grau mit vereinzelten, bunten Akzenten. Die Objekte wirken roh und archaisch, einige von ihnen ruhen auf zylindrischen Sockeln, die wie grob behauene Stützen aussehen. Die Beleuchtung ist schlicht und dezent, wodurch die Skulpturen im Raum hervorgehoben werden.

Über den Bildersaal

Der Bildersaal

Seit über 20 Jahren beheimatet die denkmalgeschütze Kolonnade zwischen Rindermarkt und Viktualienmarkt sowohl die Artothek – unseren Sammlungsraum –, als auch den Bildersaal, einen nicht-kommerziellen, kuratierten Ausstellungsraum für zeitgenössische Kunst

Im Herzen der Altstadt bieten wir, als einer der insgesamt sechs Kunsträume der Landeshauptstadt München, professionellen Künstler*innen der lokalen Kunstszene einen zentralen Ort, um ihre Kunst in Einzel-, Gruppen- und Themenausstellungen der Öffentlichkeit zu präsentieren.

Prinzip unseres Kunstverleihs ist es, allen Münchner*innen einen unkomplizierten und kostengünstigen Zugang zur zeitgenössischen Kunst anzubieten.
Der Besuch aller Ausstellungen, Eröffnungen, Finissagen, und der allermeisten Veranstaltungen Ausstellungsprojekten sind daher für Sie kostenlos möglich – und das unabhängig davon, ob Sie Kund*innen der Artothek sind oder nicht.

Foto: Ausstellungsansicht, Nahansicht einer Leinwand und einer Papierarbeit auf einer Wandfläche, die aus dynamischen Pinselstrichen in verschiedenen Blautönen besteht. Sie erinnern an Wellen oder dichte Vegetation und dünnen zum oberen Rand des Fotos hin mehr und mehr aus. Dort gehen die Striche in eine weiße Wandfläche über.
Etwas nach links versetzt in der Mitte des Fotos befindet sich eine hochformatige, große Leinwand. Sie weist sowohl abstrakte als auch figürliche Elemente auf. Im Vordergrund ist eine Figur mit weißem Hemd, blauer Hose und einer roten Maske mit Ohren zu sehen, die auf den Betrachter zuzufliegen scheint. Hinter ihr erstreckt sich in der Mitte des Bildes eine zerklüftete Schlucht, die zu beiden Seiten nach oben hin von Rasenflächen abgeschlossen zu sein scheint. Über der Schlucht eine große tiefblaue Fläche. Anders als der untere Teil des Bildes ist sie nicht mit sichtbaren, wilden Pinselstrichen geschaffen worden, sondern bildet eine einheitliche Fläche. Im rechten oberen Eck der Leinwand ist eine große rote Kugel angeschnitten, die wie ein Planet oder eine Sonne wirkt. Rechts am Rand des Fotos, etwa auf Mitte der Leinwand, hängt eine kleine Papierarbeit mit einer abstrakten Figur aus bunten Linien in vor allem Orange, Lila und Dunkelrot.
— Credits: Aelita le Quément (Leinwand), Veronica Burnuthian (Papierarbeit), Foto: Christoph Grothgar

Das Konzept

Ziel unseres Kunstraums ist es, die lokale Kunstlandschaft zu fördern: 6 bis 8 Mal pro Jahr finden hier Ausstellungen professioneller Künstler*innen statt, um neue Perspektiven und Tendenzen der bildenden Kunst aus München zu präsentieren.

Im Zusammenwirken mit unserem Kunstverleih wird der Bildersaal so zu einem lebendigen Begegnungsort für Künstler*innen und Kunstinteressierte.

Foto der Ausstellung: Mittig, leicht nach rechts versetzt steht ein kleines, von innen beleuchtetes Camping-Zelt. Auf der Höhe des Zelteingangs hängen von der Decke ineinander verknotete, schwarze Schläuche. Die Wände des gesamten Raums sind vollumfänglich mit Folie abgedeckt und reflektieren das rote Licht der hellen Leuchtröhren an der Decke.
— Credits: Robert Crotla, Foto: Christoph Grothgar

Kuratierte Ausstellungen

Für die Auswahl der Künstler*innen und die Kuration der Ausstellungen ist unsere künstlerische Leitung zuständig. Im Fokus stehen professionelle Künstler*innen der lokalen zeitgenössischen Kunstszene.

Eine Initiativbewerbung für Ausstellungen kann im Prozess der Programmplanung nicht berücksichtigt werden.

Foto: Installationsansicht der Ausstellung „Tales from a Strange Planet“ im Bildersaal. Ein minimalistisch gestalteter Ausstellungsraum, in dem die Farben Schwarz, Weiß und Sepia dominieren. Die Wände sind in kontrastierenden Farben gestaltet: Eine Wand ist dunkelgrau, die anderen weiß. An der dunklen Wand hängt eine große, schwarz-weiße Kohlezeichnung, die ein Schiff auf hoher See unter bedrohlichem Himmel zeigt. Auf der weißen Wand, die rechts anschließt, ist im vorderen Bereich eine weitere Zeichnung in Schwarz-Weiß angebracht. Sie zeigt eine Landschaftsansicht, die durch einen schwarzen Rahmen, gleich dem der Sicht durch ein fernroh, eingefasst ist. An der weißen Wand zur dunkelgrauen Wand hin befinden sich zwei schwarze Metalltische und Vitrinen, die Modell sowie kleine Skulpturen und Objekte unter Glas präsentieren. Eine Projektion auf einem Ständer in der linken Ecke zeigt die Projektion einer Videoarbeit. In der Mitte des Raums befindet sich ein großer, schwarzer Vitrinentisch. Die Beleuchtung an der Decke ist hell und gleichmäßig und betont den schlichten Stil der Ausstellung.
— Credits: Herbert Nauderer, VG Bild-Kunst, Bonn, 2024, Foto: Christoph Grothgar

Die Geschichte unseres Ausstellungsraums

Seit der Gründung der Artothek 1986 wurden über 300 Ausstellungen gezeigt. Wie die Künstler*innen, Themen, Materialien und Medien, wechselten dabei auch unsere Ausstellungsräumlichkeiten: ursprünglich am Sebastianseck des Münchner Stadtmuseums (1986 bis Sept. 1993) gelegen, zogen wir über das Ignaz-Günther-Haus am St. Jakobsplatz (Dez. 1993 bis 2002) in den heutigen Bildersaal im Rosental 16 (seit 2003) – einem geschichtsträchtigen Ort im Erweiterungsbau des Münchner Stadtmuseums.

Früher befand sich auf dem Grundstück das Kaufhaus Uhlfelder, das 1944 bei einem Bombenangriff zerstört wurde. Bereits in der Reichspogromnacht 1938 wurde es verwüstet und geplündert. Seine jüdischen Besitzer*innen hatte man in der Folge enteignet. Das Schicksal der Familie Uhlfelder und ihres Kaufhauses ist auf der Homepage des Münchner Stadtmuseums detailliert nachgezeichnet.

Foto: Ausstellungsraum von Artothek & Bildersaal. Leerer weißer Raum; Wände und Boden sind einheitlich weiß. Eine rechtwinklig Eingezogene Trennwand markiert das Ende der Ausstellungsfläche; an der Decke befindet sich eine Reihe von quer angebrachte Leuchtröhren die den Raum hell beleuchten.
— Credits: Foto: Christoph Grothgar

Zur Architektur des Bildersaals

Ende der 1950er-Jahre, in der Zeit des Wiederaufbaus nach dem Zweiten Weltkrieg, entwarf der Architekt Gustav Gsaenger (1900–1989) den Sammlungstrakt des Münchner Stadtmuseums neu. Auch im heutigen Bildersaal findet sich die für Gsaenger typische Gestaltung, die sich in ihrer funktionalen Schlichtheit an der Bauhausästhetik orientiert. Die große durchgängige Fensterfront ist mit eleganten Metallprofilen und -streben eingefasst. Sie stellt die direkte Verbindung der Ausstellungen zum städtischen Raum her und lässt den Bildersaal wie eine große Vitrine erscheinen.

Der heutige Bildersaal ist kein makelloser „White Cube“, sondern eine offen angelegte Architektur, die eine direkte Verbindung schafft zwischen Bildersaal und Artothek.

Foto: Kolonnade im Rosental 16, Standort von Artothek & Bildersaal; der Boden des überdachten Durchgangs besteht aus großen, rechteckigen Fliesen, die ein gestreiftes Muster aus hell- und dunkelgrau erzeugen. Auf der rechten Seite des Gangs befinden sich mehrere, beleuchtete Schaufenster. Die weiße Decke ist mit einem symmetrischen, roten Linienmuster verziert; runde Lampen sind in gleichmäßigen Abstand mittig angebracht. Über die gesamte Länge der Decke hängt eine Lichterketten mit bunten Glühbirnen.
— Credits: Foto: Christoph Grothgar